„Man braucht ein wenig Zeit, um sich an die Kultur zu gewöhnen. Wenn man sich aber darauf einlässt ist es eine wunderbare Erfahrung.“

Hanna ist als Freiwillige für PLAY HANDBALL und Africa Jam für 2 Monate in Kapstadt. Neben ihrer Arbeit in den Grundschulen, leitet sie auch ein Handballprogramm am Nachmittag.

PLAY HANDBALL: Warum ist Handball wichtig für dich und was bedeutet es dir?

Hanna: Handball ist für mich ein wichtiger Ausgleich zu meinem Alltag. Ich liebe es mich nach einem anstrengenden Tag im Training auszupowern. Da ich schon so viele Jahre spiele, ist der Verein/ mein Team zu meiner zweiten Familie geworden.

Wie bist du auf PLAY HANDBALL aufmerksam geworden?

Hanna: Ich habe von Play Handball durch eine Mitspielerin erfahren, die auch als Volunteer in Südafrika war.

PLAY HANDBALL: Warum hast du dich dazu entschieden eine Handballfreiwillige in Südafrika zu werden?

Hanna: Handball hat in Südafrika neben Rugby und Fußball einen geringen Stellenwert. Die wenigsten kennen diese Sportart oder wissen wie man sie spielt. Mir war es wichtig, das ein Stück weit mit zu ändern und den Kindern eine Alternative zu den hier etablierten Sportarten zu bieten. Außerdem arbeite ich in Gegenden, in denen es nicht jedem Kind möglich ist Sport zu treiben. Umso wichtiger ist es ihnen eine sportliche Alternative zu bieten, die für jeden zugänglich und sicher ist.

PLAY HANDBALL: Seit wann bist du jetzt eine Freiwillige bei PLAY HANDBALL?

Hanna: Ich bin jetzt seit sechs Wochen im Programm.

PLAY HANDBALL: Erzähle uns etwas über deine Erfahrungen als Freiwillige.

Hanna: Bis jetzt habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht. Die Menschen geben einem jederzeit das Gefühl willkommen zu sein. Innerhalb kürzester Zeit kennt jeder in der Community deinen Namen und grüßt dich auf der Straße, das ist schon toll.

PLAY HANDBALL: Was war deine einprägsamste Erfahrung? 

Hanna: Das beeindruckendste für mich war zu sehen, wie sehr sich die Kinder über das Training freuen und wie viel sie auch schon über die Sportart wissen, was den vorherigen Play Handball Volunteers in der Community zu verdanken ist.

PLAY HANDBALL: Was war bisher deine größte Herausforderung?

Hanna: Die größte Schwierigkeit war für mich die südafrikanische Lebensweise zu verstehen und zu akzeptieren. Hier läuft alles sehr spontan und kurzfristig, lange Planungen sind nicht möglich. Für uns strukturierte Deutsche ist das zunächst erst einmal schwierig, aber man gewöhnt sich daran und lernt mit der Zeit damit umzugehen. Es ist auch nicht immer möglich das Training so durchzuführen, wie man es vorbereitet hat, weil man nie weiß wie viele Kinder vor Ort sind. In den Schulen kann es schon mal vorkommen, dass man bis zu 40 Kinder auf einmal trainieren muss. Das Thema Sicherheit war anfänglich auch ungewohnt. Man muss sich erst einmal daran gewöhnen, dass man sich hier nicht überall frei bewegen kann wie man das aus Deutschland gewohnt ist. Am besten ist es aber, wenn man sich an die Ratschläge der Einheimischen hält, dann fühlt man sich auch sehr sicher.

PLAY HANDBALL: Wie hast du das Handballtraining an den Schulen wahrgenommen?

Hanna: Mir macht das Training mit den Kids in der Community sehr viel Spaß. Vor allem wenn man sieht wie schnell die Kinder Fortschritte machen und wie gerne sie Handballspielen. Die Kinder sind wirklich motiviert und wollen am liebsten die ganze Zeit nur spielen. Da ist es manchmal schwierig ihnen zu erklären, dass zu einem normalen Handballtraining mehr dazu gehört als nur das eigentlich Spiel. Allerdings kann man sich das Training nicht wie ein normales Training in Deutschland vorstellen. Gespielt wird meistens draußen, aber oft gibt es keine richtigen Spielfelder oder Tore, da muss man dann ein bisschen improvisieren.

PLAY HANDBALL: Glaubst du, dass deine Arbeit einen Effekt hat?

Hanna: Ich glaube, dass das Training langfristig gesehen nur im Nachmittagsprogramm einen nachhaltigen Einfluss hat. In den Schulen macht es den Kindern zwar auch Spaß, allerdings sind die Gruppen hier zu groß um individuell auf einzelne einzugehen. Hier kann ich immer nur die Basics vermitteln. Außerdem sehe ich die Klassen meistens nur ein Mal in der Woche oder sogar nur alle zwei Wochen. Am Nachmittag haben wir eine kleinere Gruppe und wir sehen uns täglich, da ist ein ganz anders Training möglich, das merkt man dann auch.

PLAY HANDBALL: Wie ist das Leben in einer lokalen Gastfamilie?

Hanna: Das Leben in einer Gastfamilie ist super. So bekommt man wirklich alles von der Kultur mit und das ist gut so. Man bekommt tiefe Einblicke in den Alltag der Südafrikaner und lernt wirklich viel über das Leben hier. Ich habe das Privileg gleich zwei Gastfamilien kennenzulernen, da ich in zwei unterschiedlichen Communities arbeite. Das ist wirklich super, auch zu sehen wie die Unterschiede innerhalb der Bevölkerung sind. Ich kann von meinen Gastmüttern viel über die südafrikanische Küche lernen und ich zeige ihnen unsere deutsche Küche, so habe nicht nur ich etwas von dem Austausch.

PLAY HANDBALL: Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen? 

Hanna: Ich kann wirklich jedem Handballbegeisterten empfehlen mit Play Handball nach Südafrika zu kommen und diese einmalige Erfahrung zu machen, es lohnt sich!

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