„Die ersten Wochen waren kulturell eine große Herausforderung. Nur wenig lässt sich planen, da sich kurzfristig vieles immer ändern kann.“
Laura ist als weltwärts Freiwillige für ein Jahr in Kapstadt. Sie unterstützt sowohl die Organisation PLAY HANDBALL mit organisatorischen Aufgaben und ist an drei verschiedenen Grundschulen im Nachmittagsbereich tätig. In folgendem Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen nach der ersten zwei Monaten:
PLAY HANDBALL: Warum ist Handball wichtig für dich und was bedeutet es dir?
Laura: Handball ist wichtig für mich, da es gerade hier in Südafrika eine unbekannte Sportart ist, mit der man weitere Kinder für Sport begeistern kann.
PLAY HANDBALL: Wie bist du auf PLAY HANDBALL aufmerksam geworden?
Laura: Ich habe nach einem weltwärts Freiwilligendienst geschaut und PLAY HANDBALL über die Organisation Jugend im Ausland gefunden.
PLAY HANDBALL: Warum hast du dich dazu entschieden eine Handballfreiwillige in Südafrika zu werden?
Laura: Nachdem ich mein Lehramtsstudium als Sport und Physiklehrerin beendet habe, wollte ich mein bisher gesammeltes Wissen in einem anderen Kontext anwenden und durch neue Erfahrungen in einem südafrikanischen Land ausbauen. Da ich sehr sportbegeistert bin habe ich mich für PLAY HANDBALL entschieden.
PLAY HANDBALL: Seit wann bist du jetzt eine Freiwillige bei PLAY HANDBALL?
Laura: Seit dem 2. September
PLAY HANDBALL: Erzähle uns etwas über deine Erfahrungen als Freiwillige.
Laura: In Deutschland habe ich bereits als Sportlehrerin gearbeitet. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Kinder es nicht gewöhnt sind kleine Sportspiele zu spielen, sodass zu Beginn viel Zeit für das Erklären von Basisspielregeln benötigt wurde.
PLAY HANDBALL: Was war deine einprägsamste Erfahrung?
Laura: Meine einprägsamste Erfahrung ist keine schöne Erfahrung und sie hat auch nichts mit PLAY HANDBALL zu tun. Aber es war die größte Erfahrung, die ich je in meinem Leben hatte. Mein Gastvater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die Art und Weise wie hier damit umgegangen wird ist komplett anders als in Deutschland. Zwischen 15 und 50 Freunde sind für eine Woche Tag und Nacht im Haus gewesen, um die Familie zu unterstützen. Es wurde zusammen gekocht, Lieder gesungen, das Haus gereinigt und abends ein Gottesdienst im Haus gehalten. Ich war von der Unterstützung sehr beeindruckt.
PLAY HANDBALL: Was war bisher deine größte Herausforderung?
Laura: Etwas mehr zu entspannen und einigen Prozessen mehr Zeit zu geben. Ein Schulalltag besteht aus vielen kurzfristigen Änderungen, sodass nicht immer alles nach Plan läuft.
PLAY HANDBALL: Wie hast du das Handballtraining an den Schulen wahrgenommen?
Laura: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder keine Regeln zum Verhalten im Sportunterricht kennen. Also habe am Anfang den Kindern deutlich gemacht was ich von ihnen erwarte. Es klappt und die Kinder haben Spaß.
PLAY HANDBALL: Glaubst du, dass deine Arbeit einen Effekt hat?
Laura: Kurzfrisitg hat meine Arbeit einen Effekt. Die Kinder haben Spaß daran eine neue Sportart kennen zu lernen und bewegen sich. Da die Lehrer der Schulen aber nicht unbedingt Interesse an meiner Arbeit zeigen, weiß ich nicht, ob es einen langfristigen Effekt gibt, wenn ich wieder weg bin.
PLAY HANDBALL: Wie ist das Leben in einer lokalen Gastfamilie?
Meine Gastfamilie kommt aus Simbabwe. Ich bin an ihrer Kultur und ihren anderen Essgewohnheiten interessiert. Ich esse ihr landestypisches Gericht Pap sehr gerne. Es ist sehr unkompliziert mit ihnen zusammen zu wohnen, aber manchmal wünsche ich mir etwas mehr Privatsphäre.
PLAY HANDBALL: Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?
Ich kann einen einjährigen Freiwilligendienst nur empfehlen.