Die ganze Welt blickt nach Brasilien. Die Fußball-Weltmeisterschaft zeigt wie Sport zur Völkerverständigung beitragen kann. Auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans in Südafrika findet Völkerverständigung dagegen durch Handball statt. Unter dem Motto „Trainiere mit dem Profis” haben sich am vergangenen Mittwoch 50 Mädchen unterschiedlicher sozialer und kultureller Hintergründe in Kayamandi, einen Township bei Stellenbosch, zu einer gemeinsamen Trainingseinheit mit dem Frauen-Handball-Bundesliga-Team vom SG BBM Bietigheim getroffen.
Die SG BBM Bundesligamannschaft war im Rahmen ihrer Saison-Abschluss-Fahrt am Kap der Guten Hoffnung und boten durch die Teammanagerin Barbara Smajevic ihre Handball-Dienste PLAY HANDBALL ZA an. Die Sport und Entwicklungsorganisation mit dem Fokus auf die Sportart Handball, möchte Mädchen stärken und zwischen Kulturen, Rassen und sozialen Schichten vermitteln. Dazu organisiert PLAY HANDBALL ZA unter anderen Events wie den Mädchen-Tag in der Weinregion am West Kap. „Dieses Projekt kennenzulernen war im Zuge der Kapstadt-Reise eine sehr ergreifende Erfahrung für alle Beteiligten. Im Namen der SG BBM gratuliere ich den Organisatoren Nicola Scholl und Barbara Smajevic für die Einbindung dieses Programmpunkts“, so Sportdirektor Gerit Winnen. In einer dreistündigen Trainingseinheit haben Schülerinnen aus Kayamandi und der Deutsche Schule Kapstadt Handball von Trainern und Spielerinnen des Bundesligateams vermittelt bekommen und viel Freude am gemeinsamen Austausch gehabt. „Es war beeindruckend mit was für einer Begeisterung alle mitgemacht und sich gegenseitig unterstützt haben. So ein Tag berührt einen sehr“, berichtet Annamaria Ilyes (Spielerin der SG) von ihren Erfahrungen. „Es war einfach ein wunderbarer Tag mit vielen lachenden Gesichtern. Ich habe mich sehr gefreut, dass der SG BBM Bietigheim einen Teil seiner kurzen Zeit hier in Südafrika zur Verfügung gestellt hat. Handball ist hier eben noch eine Randsportart, und die Möglichkeit professionelle Spielerinnen kennen zu lernen ist dementsprechend rar“, ist Nicola Scholl (Direktorin und Gründerin von PLAY HANDBALL ZA) dankbar für das Engagement des Deutschen Teams.
Handball ist nahezu unbekannt in Südafrika, doch Scholl glaubt an den Sport am Kap: „Ich sehe ein immenses Potential für Handball in Südafrika. Da der Sport keine Geschichte im Land hat und auch keiner Rasse oder Geschlecht zugeordnet wird. Zudem kann Handball wie Fußball mit wenig Ausrüstung überall einfach gespielt werden“. PLAY HANDBALL ZA unterstützt beim Aufbau lokaler Sport-Strukturen. Neben der Organisation von Trainer-Lehrgängen, setzt PLAY HANDBALL ZA auf Freiwillige, die den Sport vor Ort verbreiten und mit der Organisation von Events unterstützen. „Wir schaffen Freizeitaktivitäten, bilden Trainer aus und entwickeln den Sport. Dadurch beeinflussen wir positiv das soziale Umfeld in benachteiligten Gegenden“, beschreibt Scholl ihre Vision. Die so genannten Townships zeichnen sich oft durch eine hohe Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Drogenmissbrauch und Gewalt aus. PLAY HANDBALL ZA wirkt in Partnerschaft mit lokalen Nicht-Regierungs-Organisationen dieser Perspektivlosigkeit entgegen. „Dies war auch für uns eine bereichernde Erfahrung und eine einmalige Möglichkeit Südafrika mal abseits der Touristenrouten kenne zu lernen. Wir sind glücklich, dass wir mit unserem Sport Handball jungen Mädchen eine Perspektive aufzeigen konnten“, berichtet Bo Andersen, Trainer der Bietigheimer, über seine Erfahrung. Eberhard Bezner, der Beiratsvorsitzende und Mäzen der SG BBM, fügt hinzu: “ Wir werden dieses förderungswürdige Projekt in jedem Fall nachhaltig unterstützen. Es ist schön zu sehen, welche unvorstellbar große Freude Sie bei den armen Kindern selbst mit kleinen Sach- oder Geldgeschenken auslösen können“.
PLAY HANDBALL ZA organisierte in Partnerschaft mit Ithemba Community Development Project den Tag. Auch die lokale Organisation in der Gemeinde Kayamandi war glücklich über das Engagement und setzt auf weitere Aktionen: „Es ist das erste mal, dass wir Handball hier in Kayamandi spielen. Es ist ein toller Sport für unsere Jugendlichen und Kinder. Wir möchten die Partnerschaft weitertragen“, ist sich Kwanele Gugushe, Chairperson Ithemba, sicher gemeinsam mit PLAY HANDBALL ZA den Sport in Kayamandi zu entwickeln.
Für weitere Informationen www.play-handball.org oder Spenden an das Projekt: Spendenkonto: PLAY HANDBALL ∙ Landessparkasse zu Oldenburg (LZO) ∙ BLZ: 280 501 00 ∙ Account No: 909 883 46 ∙ BIC: BRLADE21LZO ∙ IBAN: DE 45 280 501 00 000 909 883 46
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